Integration von Risiken in Geschäftsprozessmodelle zur Gestaltung eines betrieblichen Informationssystems

Die Koordinierung der Wertschöpfungsaktivitäten vieler Unternehmen erfolgt heutzutage in einer geschäftsprozessorientierten Vorgehensweise. Geschäftsprozessmanagementsysteme zur Steuerung der Prozesse haben sich daher als ein Führungsinstrument etabliert. Die Betrachtung von Unsicherheiten in den betrieblichen Abläufen wird von diesen Systemen vernachlässigt. Aus Sicht des Risikomanagements gewinnt die Risikoanalyse auf Geschäftsprozessebene jedoch zunehmend an Bedeutung. Die Dissertation schließt die Lücke einer engeren Verzahnung von Prozess- und Risikomanagement, indem der internationale Standard zur Modellierung von Geschäftsprozessen, die Business Process Model and Notation (BPMN), so erweitert wird, dass die Modellierung von Risikophänomenen in Geschäftsprozessmodellen möglich ist. Aufgrund der mangelnden Unterstützung bestehender Risikomanagement-Informationssysteme zur Verwaltung von Prozessrisiken, wird in der Arbeit ein Informationssystem konzipiert, welches die Identifizierung, Erfassung, Quantifizierung, Steuerung, Überwachung und das Reporting von Risikophänomenen in Geschäftsprozessen unterstützt. Den Kern des Informationssystems bilden BPMN Prozessmodelle die auf Basis der in der Arbeit konzipierten Risikomodellierung mit Risikoinformationen angereichert werden können. Das Informationssystem ist in der Lage, die Analyse, die Steuerung und das Reporting von Risiken auf Geschäftsprozessebene nahezu in Echtzeit vorzunehmen, da es an belegorientierte betriebliche Informationssysteme, wie z. B. ein ERP System, über Schnittstellen angebunden werden kann