Die Rolle der Mastocyten in der Histogenese der Psoriasis

In der Anamnese der Psoriasis werden heterogene krankheitsauslösende Ursachen angeführt (Trauma5 nervale Faktoren, gastrointestinale Erkrankungen, usf.) neben welchen die Erblichkeit der Psoriasis-Bereitschaft in 20?30% der Fälle festzustellen ist. In jedem Fall liegt in der Haut ein gewebsschädigender Reiz vor, auf welchen der Organismus im Sinne einer Elimination desselben reagiert. Hierbei erfolgt eine Änderung der normalen Gewebsfunktion. In der Haut üben die Mastzellen eine Schutzfunktion aus; über Einwirkung der schädigenden Noxen vermehren sie sich an Ort und Stelle und setzen zwecks Eliminierung der Noxe Histamin frei. Möglicherweise erfolgt zugleich mit der Histaminproduktioneine ?ermehrung oder pathologische Aberration anderer Enzymaktivitäten in den Mastzellen, denen zufolge die hierdurch gesteuerten Gewebsreaktionen eine Verschiebung in pathologische Richtung erfahren.Laut unseren Befunden ist die Zahl der Mastocyten in den histologischen Präparaten der Haut bei Psoriasis und anderen entzündlichen Hautaffektionen vermehrt. In eruptiven Fällen ist die Zahl der Mastzellen wesentlich größer als bei chronisch-inveterierten Fällen. Wahrscheinlich spielen die Mastzellen im Zustandekommen der psoriatischen Entzündung eine Rolle, es konnte indessen durch die vorliegenden Untersuchungen nicht geklärt werden, ob diese Rolle primär ist und welcher Einfluß die vermehrte Mastocytenzahl auf die Entstehung der Krankheit hat. Zwischen der erhöhten Zahl der Mastzellen und dem sauren Mucopolysaccharid-Gehalt des Schweißdrüsen-Acinus-Inhaltes haben wir einen positiven Zusammenhang nachgewiesen. Diese Erfahrungen reichen unseres Erachtens nicht aus, die Mastzellen für die Entstehung der Psoriasis verantwortlich zu machen. Um einen derartigen Effekt zu beweisen, müssen die anderen Enzymfunktionen der Mastocyten in ihrem Zusammenhang mit der Histopathologie der Psoriasis sowie der Zusammenhang derselben mit nervalen Faktoren eingehender geprüft werde