Einfluss einer alltagsrelevanten Ausdauerbelastung auf die retinalen Gefässdurchmesser bei Senioren

Hintergrund: Ein Bestandteil der zerebralen Mikrozirkulation ist die retinale Mikrozirkulation. Veränderungen der retinalen Mikrozirkulation und somit der retinalen Gefässdurchmesser hängen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko und Schlaganfallrisiko zusammen. Die Arteriolen- und Venolendurchmesser gelten daher als biologische Marker zur Einschätzung dieser Risiken. Das Ziel der Studie war die akute Wirkung von maximaler und submaximaler Ausdauerbelastung auf die retinale Gefässweite zu untersuchen. Methodik: Mit 14 gesunden Senioren (m=5, 66.2 ± 3.4 Jahre/ w=9, 64.7 ± 2.4 Jahre) wurde jeweils ein maximaler Leistungstest, ein submaximaler 2km-Gehtest und eine Kontrollbedingung in Ruhe durchgeführt. Vor, direkt nach und 30 Minuten nach der jeweiligen Intervention (prä, post1, post2) wurden mittels Augenkamera (static retinal vessel analizer) pro Auge jeweils zwei Aufnahmen des Augenhintergrundes gemacht. Ergebnisse: Die arteriellen (CRAE) und venösen (CRVE) Gefässdurchmesser verändern sich bei submaximaler und maximaler Ausdauerbelastung unterschiedlich von prä über post1 zu post2. Der Interaktionseffekt für Zeit x Belastung ist für CRVE signifikant (p<0.05) und zeigt bei CRAE eine Tendenz auf (p=0.07). Die Belastungsform muss maximal sein, dass sich bei CRAE (180.7 ± 18.1μm auf 186.2 ± 19.9μm; p<0.01) und CRVE (205.7 ± 20.5μm auf 214.5 ± 23.4μm; p<0.001) ein Zeiteffekt zeigt zwischen direkt vor Belastung und 30 Minuten nach Belastung. Bei submaximaler Belastung kommt es zu keinen signifikanten Veränderungen. CRVE zeigt bei 30 Minuten post-Belastung einen Belastungseffekt zwischen maximaler und submaximaler Belastung (209.3 ± 22.2μm vs. 214.5 ± 23.4μm; p