In der zweiten Hälfte des 16. Jh.s entwickelt sich in Südfrankreich ein neuer Traditionsstrang okzitanischer Literatur, insbesondere der Dichtkunst, vermutlich in unmittelbarer Reaktion auf die zunehmende Präsenz des gesprochenen und geschriebenen Französisch. Die stylistischen und gattungstypologischen Leitlinien dieser Texte zeigen zwei Grundtendenzen : Einerseits bemühen sich die neuzeitlichen okzitanischen Dichter um eine Integration der großen literarischen Strömungen im Französischen und in den anderen europäischen Sprachen, um das Okzitanische im Prestige aufzuwerten. Andererseits entwickeln sie eigentümliche Strukturen und Ausdrucksmuster, die bald einen eigenen ästhetischen Wert gewinnen. Die literar-ästhetischen Besonderheiten die...