La pharmacie dans l'Ouest de l'empire russe au XIXe siècle

Die Pharmazie im Westen des russischen Reiches im 19. Jahrhundert. Die neun weit ausgedehnten Provinzen welche Russland am Ende des 18. Jahrhunderts Polen wegnahm (Lithuanien, Weissrussland und die Ukraine westlich des Dnjepr) behielten während des ganzen 19. Jahrhunderts einen sehr ausgeprägten polnischen Charakter welcher der Ausstrahlung der Universität von Vilna (Wilno, Vilnius) zuzuschreiben ist. An ihr ist die Pharmazie als Wissenschaft im 18. Jahrhundert in Erscheinung getreten. Das Vorspriessen dieser Disziplin war schwierig, denn alles was zur Medizin gehörte war von einer Gesellschaft verpöhnt in welcher die einzigen Eliten aus dem Adel stammten und wo das Bürgertum sozusagen nicht existierte. Die Bemühungen des Pr J. Wolfgang um der Pharmazie eine universitäre Würde zu geben, überlebten, 1831, die Schliessung der Universität Vilna. 1883 zählten die in Betracht gezogenen Provinzen 442 Apotheken, sehr bescheiden in ihrer Mehrheit. Die kleine Intelligentsia der Apotheker war zu drei Viertel polnisch, zu einem restlichen Viertel jüdisch, also wenig kulturell mit der zahlreichen einsässigen Bauernschaft verwandt.The pharmacy in the western Russian Empire in the 19th century. The nine immense provinces taken by Russia from what had been Poland at the end of the 18th century (Lithuania, Byelorussia and the Ukraine west of the Dnieppe) kept a strong Polish character throughout the 19th century due to the widespread influence of the University of Vilna (Wilno, Vilnius) where pharmacy as a science had appeared in the 18th century. The emergence of this discipline was difficult, for anything touching on medicine was held in suspicion by a society where the only elite was of noble origin and the middle class was nearly non-existent. The efforts of Pr. J. Wolfgang to give academic dignity to pharmacy survived the closing of the University of Vilna in 1831, and in 1883 the provinces studied contained 442 pharmacies, the majority of them quite modest. The small group of pharmacists who comprised the intelligentsia was three-quaraters Polish and one-quarter Jewish, thus culturally hardly linked to the large peasant farming population.Beauvois Daniel. La pharmacie dans l'Ouest de l'empire russe au XIXe siècle. In: Revue d'histoire de la pharmacie, 80ᵉ année, n°292, 1992. pp. 44-50