Die Entwicklung der mediävistischen Urkundenlehre in Mitteleuropa, insbesondere im vormals böhmischen Gebiet des heutigen Tschechien und der Slovakei sowie in Polen und Ungarn, erfolgte in drei großen Epochen, die unmittelbar von der bewegten und dramatischen Geschichte dieser Länder und ihrer akademischen Einrichtungen bestimmt wurden. Zunächst erfolgte die wissenschaftliche Ausbildung der Disziplin im 18. und mehr noch im 19. Jahrhundert bis hin zum 1. Weltkrieg. Die Zeit bis zum 2. Weltkrieg brachte dann eine Konsolidierung unter dem fortdauernden Einfluss der Monumenta Germaniae historica und des Instituts für Österreichische Geschichte, mit erkennbaren Anleihen bei der Doktrin der École des chartes. Die dritte, Nachkriegsepoche beginnt...