Mithras Tauroctonus. Studien zu einer Typologie der Stieropferszene auf Mithrasbildwerken

Rainer Vollkommer, Mithras Tauroctonus. Studien zu einer Typologie der Stieropferszene auf Mithrasbildwerken, p. 265-281. Obwohl die Stiertötungsszene das zentrale Motiv der Mithraslegende bildet, ist dessen typologische Einordnung intensiver nur von Campbell in Berytus 11, 1953, S. 3-60 versucht worden. Da dieser jedoch vor allem von der die Darstellung umgebenden Rahmung ausgeht, konnte seine Untersuchung zu keinem Ergebnis für die ikonographische Fassung der Szene führen. Betrachtet man hingegen selbst im kleinsten Detail den Aufbau der Stiertötung, so läßt sich feststellen, daß fast alle Szenen drei Typen wiedergeben. Auf den Typus B und C vereinigen sich sogar 2/3 aller Darstellungen und machen gleichzeitig die meisten der Kultbilder aus. Hieraus muß geschlossen werden, daß diese zwei maßgebliche heili- (siehe Rückseite) gen Urbilder widerspiegeln, die dann einen Stellenwert wie später Ikonen innehielten, deren tiefere religiöse Botschaft trotz oder gerade wegen der künstlerischen Qualität und Monotonie nicht zu unterschätzen ist.Vollkommer Rainer. Mithras Tauroctonus. Studien zu einer Typologie der Stieropferszene auf Mithrasbildwerken. In: Mélanges de l'École française de Rome. Antiquité, tome 103, n°1. 1991. pp. 265-281