Berufsorientierung neu gedacht – Konzeption eines fächerverbindenden Wahlpflichtfachs im Sinne einer Arbeitsweltorientierung

Die vorliegende Diplomarbeit, angesiedelt im Bereich der Fachdidaktik des Geographie- und Wirtschaftskundeunterrichts, befasst sich mit der Frage nach einem berufsbildenden und auf die Arbeitswelt vorbereitenden Angebot für die Sekundarstufe II. Ist die Berufsorientierung in Form einer verbindlichen Übung in der Sekundarstufe I zumindest theoretisch verankert, findet sich kein curriculares Konzept für die Oberstufe. Um der Forschungsfrage nachzugehen erfolgt zuerst die Bestimmung verschiedener Begrifflichkeiten rund um die schulische Berufsorientierung. Im Anschluss kommt es zur Auseinandersetzung mit den Problemen am Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf. Dieser zum Teil entwicklungspsychologischen Betrachtungsweise folgt dann eine Beschäftigung mit der Berufswahl und ihrem prozesshaften Charakter, über den auch in der einschlägigen Fachliteratur weitestgehend Konsens herrscht. Ein weiterer Teil widmet sich sehr ausführlich den unterschiedlichen Berufswahltheorien und –modellen, in denen der Frage nachgegangen wird, wie es zu einer beruflichen Wahl kommen kann. Daran anknüpfend werden die einzelnen Einflussfaktoren und an der Entscheidung beteiligten Akteure beleuchtet. Nach der Auseinandersetzung mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der allgemeinen Aufgabe der Schule werden die für die schulische Berufsorientierung relevanten Lehrpläne in Auszügen behandelt. Das Kernstück der vorliegenden Arbeit ist den Überlegungen zu einer Konzeption für die Sekundarstufe II im Rahmen eines Wahlpflichtfachs „Arbeitsweltorientierung“ gewidmet. Dabei wird der bestehende Lehrplan der verbindlichen Übung „Berufsorientierung“ der Sekundarstufe I untersucht und ein Vorschlag für eine altersadäquate Erweiterung unterbreitet. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, den SchülerInnen ein unterstützendes Angebot für vorberufliche Bildung am Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf anzubieten, das der Forderung nach einem prozesshaften Aufbau gerecht wird